Tag des Mondes

Tag des Mondes

Tag des Mondes

Letzte Woche wurde viel geschrieben. Skanadal. Corona-Leugner. Radikale. Es gab Rücktrittsforderungen für zwei Ratsmitglieder, weil sie an einem Montagsspaziergang teilnahmen und deshalb vorzeitig die Stadtratssitzung verließen. Wobei es in einem Fall 15 Minuten waren und im anderen Fall gesundheitlich bedingt. Beim Letzteren war die Teilnahme am Spaziergang eher Zufall.

Heute war wieder ein Montagsspaziergang. Passenderweise zum Tag des Mondes auch noch bei Vollmond. Eine gute Gelegenheit, sich mal einen Überblick zu verschaffen, wer dort spazieren geht. Für Frank Eschrich von „Die Linke“ sollte es sich um jene Corona-Leugner und Radikale handeln, von denen ich schrieb, daß er das kaum beurteilen könne, da er sie schließlich weder gesehen noch gesprochen hatte.

Beim ersten Blick über den Exerzierplatz konnte man keine Anzeichen von Radikalismus erkennen. Auch währen die Spaziergänger durch die Fußgängerzone marschierten, war weder davon optisch auszumachen, noch etwas zu hören, was diese Gesinnung hätte erkennen lassen. Vielmehr war es ein Querschnitt der Pirmasenser Einwohner. Flankiert von vielen, die aus dem Kreis anreisten. Friedlich und ruhig.

Und egal, mit wem man redete. Keiner leugnete Corona. Corona ist da und kritisiert wurden die zum Teil nicht mehr nachvollziehbaren Maßnahmen und Einschränkungen.

Hier nochmal die Stellungnahmen zu den Zeitungsartikeln:

Zum Artikel Rheinpfalz, 15.12.2021 von Andreas Ganter
„Ich würde es wieder tun“ und Kommentar „AfD-Duo hat Wähler verraten“

„Die zwei AfD-Politiker haben sich einen Fehltritt geleistet. Für einen „Spaziergang“ den Stadtrat zu schwänzen, gehört sich nicht.“

Da ist er wieder, der gute Journalist, der seine Meinung in Artikeln nicht vermeiden kann. Herr Ganter, wenn Sie schon berichten, dann bitte wahrheitsgetreu und umfänglich – ohne zu verurteilen. Oder ist das bereits Hetze?

Die beiden Ratsmitglieder Zipf und Meier „schwänzten“ nicht die Sitzung. Als Frau Zipf sich verabschiedete, nicht ohne allen noch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch zu wünschen, dauerte die Sitzung dann noch 15 Minuten und es war nichts Wesentliches mehr auf dem Programm. Herr Meier hatte gesundheitliche Probleme, auf die ich nicht weiter eingehe. Als er die Sitzung verließ, waren auch nur noch Dinge zu entscheiden, bei denen es keinerlei Kommentar bedurfte und die entsprechend durchgewunken wurden. Daß sich Herr Meier wieder erholte und gar noch an die Luft wollte, ist eben seiner Gesundheit geschuldet. Wir, die Fraktion, wußten über die Umstände und haben damit kein Problem. Jeder, auch Herr Ganter, weiß, daß Herr Meier unter Behinderungen leidet. Wir leben Inklusion – andere verurteilen voreilig.

Herr Ganter verfolgt so ziemlich alle Sitzungen. Ob ihm dabei aufgefallen ist, daß immer wieder Ratsmitglieder vorzeitig gehen oder nicht erscheinen? Interessiert es dann, weshalb? Warum nicht? Oder wird hier etwas aufgebauscht?

Herr Ganter sollte ziemlich genau wissen, wie Sitzungen ablaufen. Was wichtig ist und was sowieso bereits vor der Abstimmung feststeht. Auch sollte es ihm klar sein, daß zu jenem Zeitpunkt es völlig unwichtig war, wieviele der Fraktion da waren. Spätestens nach den Nachwahlen war auch der Sinn in Frage gestellt.

Artikel Pirmasenser Zeitung, 16.12.2021, Frank Eschrich: „Gehören nicht zu AfD-Verstehern“

Wenn Herr Eschrich von einer Demo der Corona-Leugner spricht, dann bedient er sich damit gleich einem Framing. Zudem urteilt er über Menschen, die er nicht kennt und auch nicht gesehen hat. Da Frau Zipf und Herr Meier (Meier mit „ei“ und nicht mit „ai“) zugegen waren und sich auch mit den Menschen unterhielten, kann bestätigt werden, daß auch viele Geimpfte (G, GG, GGB) dabei waren. Auch ging es dabei nicht darum, Corona zu leugnen, sondern als Kritik zu den Maßnahmen. Man ist es seit Jahrzehnten gewohnt, daß Herr Eschrich die Tradition der SED (Zusammenschluss der SPD und KPD (letztere 1956 verboten)) folgt. Das änderte sich auch bei der PDS und Die Linke (von 2007 bis 2014 unter Beobachtung des Verfassungsschutzes) nicht. In alter Manier wird denunziert, verurteilt und gehetzt und ist dann der Meinung, das träfe auf andere zu. Herr Eschrich sollte sich mal die Menschen, die auf die Straße gehen ansehen, mit ihnen reden und dann feststellen, daß diese nicht in sein selbsterschaffenes Weltbild passen.
Was die Teilnahme von Frau Zipf und Herr Meier am Spaziergang (eine Demo ist was anderes) angeht, haben sie sich geäußert. Zu unterstellen, daß Herr Meier alle hinters Licht geführt hat, ist eine mutige Behauptung, denn Herr Eschrich kennt nicht die gesundheitlichen Umstände von Herr Meier, wie er selbst schreibt.
Auch sein interpretativer Aufruf zur Razzia (da verwechselte er womöglich die „Freien Sachsen“ mit „Telegram-Kretschmer“) und die wiederholte Nennung einer Demo von Corona-Leugnern zeigt, wes Geistes Kind er ist.

Was die Wahlen angeht, beruft er sich auf das demokratische Recht. Das ist wohl so gesehen richtig. Allerdings missachten die „selbsternannten“ Demokraten jene 12,6% der Pirmasenser Wähler, die wollen, daß wir sie demokratisch vertreten. Denen verweigern sie, daß wir für diese Wähler unser Sitze ausüben. Offensichtlich, daß es dabei nicht an den zu wählenden Personen liegt, sondern parteipolitische Ideologie vorherrschend ist.
Damit verraten gerade die die Demokratie, die sie verbal so aufrecht erhalten wollen.

Auch möge Herr Eschrich auch mal ein Beispiel dafür nennen, was uns im Stadtrat radikal oder rechtsextremistisch erscheinen ließ. Er wird nichts nennen können.

Man wollte uns inhaltlich stellen. Jetzt grenzt man uns aus.